Innenminister Roger Lewentz hat eine durch das Land und die EU finanzierte Netzersatzanlage an das Technische Hilfswerk (THW) in Hermeskeil übergeben. Diese ermöglicht, bei einem Stromausfall ohne große Rüstzeiten Strom in Gebäudeinfrastrukturen einzuspeisen.
Innenminister Roger Lewentz übergibt Netzersatzanlage an das THW Hermeskeil
So kann beispielsweise die Stromversorgung für ein Krankenhaus auch bei Ausfall der regulären Stromversorgung aufrechterhalten werden. Aber auch andere sogenannte kritische Infrastrukturen können mittels der Anlage im Wert von rund 250.000 Euro im Notfall mit ausreichend Strom versorgt werden.
Die Netzersatzanlage mit einem Gewicht von zehn Tonnen und einer Leistung von 500kVA kann im Ereignisfall von den Elektrofachkräften der in Hermeskeil stationierten THW-Fachgruppe Elektroversorgung in den Einsatz gebracht werden. Sie steht allen Partnern des 2018 ins Leben gerufenen Projektes INTER‘RED zur Verfügung, innerhalb dessen die Idee zur Beschaffung der Anlage entstanden ist. Dies sind in der Großregion neben Rheinland-Pfalz und dem Saarland auch Frankreich, Belgien und Luxemburg. Ziel des Projektes ist es, unter Berücksichtigung der Kompetenzen jedes einzelnen Partners grenzüberschreitend eine wirksame Antwort auf die Gefahren zu bieten, denen die Bevölkerung ausgesetzt sein könnte.
„Risiken und Schadenslagen stoppen nicht an der Grenze und sind deshalb auch im internationalen Kontext zu behandeln. Ziel dieses grenzüberschreitenden Kooperationsprojekts ist es, Maßnahmen für eine verstärkte Zusammenarbeit zu etablieren. Von der Anlage profitieren alle Projektpartner über Grenzen hinweg und damit auch die Bürgerinnen und Bürger in der Großregion. Das ist gelebtes Europa“, so Innenminister Lewentz. Die Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt THW sei in Rheinland-Pfalz sehr gut eingespielt. „Auf das THW und seine kompetente Hilfe ist jederzeit Verlass. Es ist für mich wichtiger Bestandteil des Katastrophen- und Bevölkerungsschutzes in unserem Land und ein festes Mitglied der Blaulichtfamilie“, sagte der Minister.
„Als die ADD mit der Frage der Betreuung und in den Einsatz bringen des Notstromaggregates an das THW heran trat, war es für uns selbstverständlich, auch in diesem Bereich mit dem Land Rheinland-Pfalz zusammenzuarbeiten. In Rheinland-Pfalz hat die Zusammenarbeit von Gefahrenabwehrbehörden mit der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk eine sehr lange, erfolgreiche Tradition. Die Notromversorgung in Krisensituationen ist eine der Kernaufgaben des THW. Insofern wird der Ortsverband Hermeskeil für die künftigen Aufgaben viel Fachwissen in die Kooperation einbringen“, sagte Marcel Baerwindt, Referatsleiter Einsatz im THW Landesverband.
Der Name des Förderprojekts „INTER‘RED“ ist entstanden aus dem Kooperationsprogramm Interreg zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen mehreren Staaten und dem Rettungsdienst. Das Programm Interreg V A Großregion fördert grenzüberschreitende Kooperationen zwischen lokalen und regionalen Partnern aus den verschiedenen Gebieten der Großregion.
„Das mit einem EU-Förderbeitrag von 3,8 Millionen Euro durch Interreg V A Großregion finanzierte Projekt INTER`RED ist ein enormer Gewinn für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Brand- und Katastrophenschutz sowie Rettungsdienst in der Großregion“, betonte Lewentz. Das EU-Förderprogramm Interreg A fördert seit mittlerweile 30 Jahren grenzüberschreitende Kooperationen zwischen lokalen und regionalen Partnern aus den verschiedenen Gebieten der Großregion.