Auch für den Ortsverband Hermeskeil mit seinen rund 50 aktiven Helfern war die Flutkatastrophe mit knapp 8.000 geleisteten Einsatzstunden der mit Abstand größte Einsatz in seiner Geschichte. Bereits am frühen Abend der Katastrophennacht vom 14. auf den 15. Juli war der gesamte OV aufgrund der Unwetterlage in der Region um Trier und der Eifel im Dauereinsatz. Als in der Nacht in Kordel und am nächsten Morgen in Trier-Ehrang Rekordpegel erreicht wurden, unterstützten Hermeskeiler Helfer Evakuierungen und Pumparbeiten. Auch die darauffolgenden Tage waren die Helfer gefordert, u.a. bei der Stromversorgung eines Seniorenheims und der Trinkwasserversorgung rund um Kordel sowie dem Sichern eines Hangrutsches. Zwei Wochen später sicherten Helfer zusammen mit anderen Ortsverbänden ein Wohngebäude in Trier-Ehrang vor dem Einsturz.
Zudem waren bereits in der ersten Woche Helfer der Fachgruppe Elektroversorgung ins besonders schwer betroffene Ahrtal aufgebrochen, um bei der Instandsetzung von Trafostationen und damit der Wiederherstellung des Stromnetzes zu helfen. In den folgenden Wochen waren Hermeskeiler Kräfte immer wieder an der Ahr im Einsatz. Vor allem standen dabei die Räumarbeiten sowie die Reparatur von Versorgungsleitungen für Wasser und Strom im Vordergrund. Ebenso kam es immer wieder zu Alarmierungen für die in Hermeskeil stationierten Netzersatzanlagen zur Elektroversorgung, z.B. an einer provisorisch errichteten Schule. Währenddessen betrieben Helfer auch die elektrische Infrastruktur im THW-Camp am Nürburgring.
"In erster Linie bin ich sehr erleichtert, dass alle Helfer unseres Ortsverbandes im Rahmen des Einsatzes wohlbehalten zurückgekehrt sind, was gerade in der Flutnacht leider keine Selbstverständlichkeit war", so der Ortsbeauftragte Helmut Olinger, der seine Einsatzkräfte von Hermeskeil aus mitkoordinierte. Aber der Einsatz zeige auch den hervorragenden Ausbildungsstand der Helfer und die besondere Fähigkeit des THW, sowohl kurzfristige Alarmeinsätze als auch langfristige Einsätze zur Herstellung lebenswichtiger Infrastruktur zu meistern. Einen besonderen Dank richtet Olinger, neben seinen Helfern, auch an die Arbeitgeber und Familien dieser, welche auf ihre Arbeitnehmer und Familienmitglieder oft lange Zeiten verzichten mussten und sie trotzdem in ihrem Tuen, anderen Menschen zu helfen, unterstützen.
Um auch in Zukunft solche Katastrophen meistern zu können, sucht das THW Hermeskeil immer Menschen, die für solche Einsätze ausgebildet und Menschen im Ernstfall vor Ort helfen können. Interessierte, unabhängig von Alter und Fähigkeiten, können jederzeit freitags von 19-22 Uhr im Ortsverband in der Raiffeisenstraße 11 vorbeischauen oder sich über die E-Mail-Adresse „ov-hermeskeil@thw.de“ an den Ortsverband wenden.